Die Geschichte der Žatecká Dočesná

Die Geschichte der Žatecká Dočesná

Die Geschichte der Žatecká Dočesná
Žatec ohne Hopfen? Undenkbar! Nicht umsonst gilt die Stadt als die Metropole des tschechischen Hopfenanbaus. Und so, wie Žatec für Hopfen steht, ist auch die Dočesná untrennbar mit der Stadt verbunden – heute das größte Hopfenfest der Europäischen Union.

Ihren Ursprung hat die Dočesná im Mittelalter, als der Wein- und Hopfenbau von den örtlichen Zünften gemeinsam gepflegt wurde. Bereits zur Zeit von Karl IV. war es Brauch, das Ende der Hopfenernte feierlich zu begehen – oft als private „Dočesná“ im kleinen Kreis.

<p>Seit 1833 existierte in Žatec ein offizieller Hopfenverein, der in den deutschsprachigen Zeiten als „Weinverein“ (Weinerverrein) firmierte. Die Festtradition wurde als <strong>Hopfenkranzfest</strong> bekannt, bei dem ein besonderer Tanz nicht fehlen durfte. Selbst der spätere Kaiser Karl I. sah 1910 als Prinz eine solche Feier mit eigenen Augen.</p>

Im 20. Jahrhundert entwickelte sich die Dočesná zur feierlichen Würdigung der Hopfenernte mit Umzügen, einem Wagen mit Bierfass und der symbolischen Übergabe eines Hopfenkranzes an den Bürgermeister. In den 1930er Jahren saß sogar König Gambrinus persönlich auf dem Festwagen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg fand am 8. September 1946 die erste Dočesná der Nachkriegszeit statt – auf dem Gelände „Flóra“ und mit viel Aufbauwillen. In den 1950er Jahren übernahm das Haus der Volkskultur die Organisation. Die Feier bekam ein festes Programm, erste Künstler traten auf.

Ab 1957 wurde die moderne Zählung der Dočesná eingeführt. Zeitgleich entstand ein Filmbeitrag für die Weltausstellung in Brüssel – auch die Dočesná wurde dabei porträtiert. In den 1960er Jahren folgten die „Tage des tschechoslowakischen Hopfens“. Politiker und Stars aus Film und Musik kamen zu Besuch.

Besonders beliebt waren (und sind) Wettbewerbe wie das <strong>manuelle Hopfenpflücken</strong> oder das <strong>Tanzen mit einem Bierkrug auf dem Kopf</strong>. 1967 wurde in der Stadt eine Mini-Hopfenanlage gepflanzt – die kleinste der Welt, und sie wird bis heute symbolisch geerntet.

Historische Highlights & Kurioses

Plakatdesign zur Dočesná 1958 vom bekannten Maler Oskar Brázda
Früherer Start der Kulturprogramme bereits ab 7:30 Uhr morgens
1965 feierte man das 700-jährige Stadtjubiläum mit einer Sonderausstellung zur tschechoslowakischen Hopfengeschichte
Nur 2× fand keine Dočesná statt: 1968 (Besetzung) & 1981 (Grubenunglück Pluto)
Skurril: 1990 fand nach der Wende sogar eine Strip-Show statt
Sicherheitsregeln 1978: Kein Zutritt für „unangemessen gekleidete Personen“

Künstlerische Highlights
Seit 1957 ist die Dočesná Bühne für nahezu alle großen Namen der tschechischen und slowakischen Musik- und Unterhaltungswelt gewesen. Anfangs traten nur lokale Gruppen auf, später wurde Žatec zum festen Bestandteil der Tourpläne nationaler Stars.

Heute ist die Dočesná ein Volksfest für die ganze Familie – mit Livemusik, regionaler Küche, Wettbewerben und einer Atmosphäre, die Tradition und moderne Lebensfreude vereint. Und jedes Jahr aufs Neue zeigt Žatec, warum der Hopfen hier zu Hause ist.

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